Sonntag, März 08, 2009
Ein versucht europäisch angelegtes Familien-Drama im Dogma-Stil vom US-Regisseur Jonathan Demmi (z.B. auch Silence of the Lambs), in dem es um Drogensucht, einen tragischen Unfall in der Familie, bei dem der kleine Bruder ertrank, und die Hochzeit einer Schwester ging. Es war hart, ein Interesse für die Handlung und die Charaktere zu entwickeln. Aber nach 3/4 des Films rangen wir uns dann durch, ihn doch zu Ende zu schauen. Keine Meisterleistung.
Freitag, Februar 27, 2009
Fincher: The Curious Case of Benjamin Button (Brad Pitt and Cate Blanchett)
Benjamin Button war gut, besser als ich dachte. Obwohl ich in der Mitte - nachdem ich mein Bier ausgetrunken hatte - ein kleines Schläfchen einlegen musste. Mein Gott, ich werde alt. Aber Buttons Geschichte, in der er alt geboren wird und durch die Jahre immer jünger wird, war faszinierend erzählt. Ähnlich wie Forrest Gump erlaubt so eine Geschichte natürlich das Ineinandernähen von zahlreichen historischen Geschehnissen, aber auch die alltagsphilosophische Reflexion über Zeit, Tod, Liebe, Alter, Jugend und das Leben überhaupt. Etwas nervig war die Rahmenhandlung, die 2007 in einem Krankenhaus in New Orleans spielte. Hier eben lag die Erzählerin der Geschichte im Sterben. Das war nur mäßig interessant und ziemlich unnötig. Der Film hätte ohne diesen Rahmen vielleicht um ein Viertel gekürzt werden können. Aber egal, die Zeit war gut investiert. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und der Film schwingt sogar nocht etwas mit einem mit, wenn man das Kino verlässt. Denn die Bilder waren wirklich gekonnt inszeniert.
Montag, Januar 19, 2009
Willkommen bei den Ch'tis von Dany Boon mit Kad Merad

Burn After Reading von den Coen Brüdern mit George Clooney, Frances McDormand, John Malkovich, Brad Pitt
Ich bin ein Fan der Coen Brothers und habe die meisten ihrer DVDs. No Country for Old Men ist eine Art Altar des Films für mich. O Brother where art thou ist große Gesamtkunst und The Man who wasn't there ist unglaublich faszinierend. All das kann ich von Burn After Reading nicht sagen. Vielleicht muss ich es auch erst noch einmal sehen. Ich fand's etwas flach und albern. Trotzdem habe ich natürlich meinen Spaß gehabt. Und das ist vielleicht schon alles, was man manchmal erwarten kann.
The Wrestler von Darren Aronofsky mit Mickey Rourke

Medienwandel
Lange ist's her, dass ich hier etwas geschrieben habe und das liegt an mehreren Dingen, zusammengefasst: Ich bin nicht mehr so oft ins Kino gegangen. Daran ist das schlechte Wetter Schuld, der lange Weg in die Stadt und das verdammte Internet. Ich gebe es zu, ich sehe immer mehr Filme zu Hause, einfach, weil sie so hereinflattern. Natürlich gibt es immer noch Filme, die man nur im Kino wirklich genießen kann. Aber beispielsweise die neuen Woody Allan Filme (und ich bin ein Fan) kann man auch zu Hause sehen. Und genau das habe ich nun viel zu oft getan.
Die letzten Kino-Filme, an die ich mich noch erinnern kann, waren Burn after Reading (Oktober), Wilkommen bei den Sti (Dezember) und The Wrestler (Januar).
Die letzten Kino-Filme, an die ich mich noch erinnern kann, waren Burn after Reading (Oktober), Wilkommen bei den Sti (Dezember) und The Wrestler (Januar).
Sonntag, Juli 27, 2008
Batman - The Dark Knight (Christopher Nolan)
Am Freitag Abend hatten wir Nolans Batman Begins auf DVD gesehen, weil wir am Samstag The Dark Knight sehen wollten. Dabei sind wir fast eingeschlafen. Das liegt sicherlich auch daran, dass so ein Film auf einem Lap-Top-Screen nicht richtig gut rüberkommt. Zum anderen lag es aber auch daran, dass einfach zu viel gequatscht wurde, zu viel erklärt. So ein Action-Super-Hero-Movie soll uns doch einfach gedankenlose Action bringen, so dachte ich, und nichts erklären.
Dann in The Dark Knight wurde alles besser: 1. war es knallharte Action und 2. wurde eine ganze Menge philosophische Grundierung mitgeliefert, in einer überaus erfrischenden Art und Weise vor allem durch den Joker. Heath Ledger war ohnehin der Höhepunkt in der Besetzungliste, Christian Bale mag ich auch, den Rest ist nicht so der Hammer, besonders das Batman-Girl kann man vergessen und natürlich muss auch der beknackte Morgan Freeman eine Art Q spielen. Die Philosophie beschränkt sich im Wesentlichen auf moralische Spieltheorie und vor allem das ewige Das-Gute-gegen-das-Böse-Thema, das aber ganz geschickt und ergötzlich gemacht. Irgendwie drängt sich auch der Vergleich mit dem Terrorismus auf, aber all das ist natürlich subjektiv ausblenbar. Man kann sich den Film auch einfach wegen der guten Action-Szenen ansehen, besonder die Verfolgungsjagden mit diversen Gefährten sind spannend. Die Charaktere, ihre Entscheidungen (z.B. Batmans Entscheidung gegen die Liebe und für den Nachfolger) und Eigenarten sind gut geschrieben. Alles in allem eine gute Unterhaltung über 2,5 Stunden.

La Graine et le Mulet
Interessanter süd-französischer Film, der mir wieder gezeigt hat, wie unterschiedlich die Mentalitäten in Europa sein können und warum es auch daher oft schwierig im Leben und der Liebe miteinander sein kann. Hafsia Herzi spielt ihre Rolle super. Kein oberflächlich mitreißender Film, mit einigen Längen, die mir ab und zu auch akustisch sehr auf die Nerven gegangen sind. Trotzdem hat er sich in mein Gedächtnis gespielt.
Sonntag, April 27, 2008
Persepolis (Vincent Paronnaud, Marjane Satrapi)

Sonntag, März 02, 2008
Before the devil knows you're dead (Sidney Lumet)
Ein ziemlich verstörender New-York-Film, in dem zwei Brüder das Juweliergeschäft ihrer Eltern überfallen lassen. Alles war gut geplant und trotzdem ging es schief. Die Mutter der beiden wird getötet und der Vater kommt den beiden schließlich auf die Schliche. Dazu gibts ein paar Milleubilder, etwas Psychologie, etwas Blut und ein paar halbwegs experimentelle Schnitte, die uns in der erzählten Zeit hin und her springen lassen. Seymour-Hoffman und Eathan Hawk sind natürlich sehenswert. Nicht wirklich atemberaubendes, aber ganz gut gemachtes Kino, das einen am Samstag Abend zu unterhalten vermag.
Sonntag, Februar 03, 2008
Sweeney Todd und Walk Hard

In den letzten zwei Wochen haben wir Sweeney Todd und Walk Hard gesehen. Dafür muss man nicht unbedingt ins Kino gehen, finde ich. Sweeney Todd befriedigt gewissermaßen ein Verlangen nach düsterer Ästhetik (das ich gar nicht habe) und wenn man Johnny Depp wirklich ganz doll mag (was bei mir inzwischen nicht mehr der Fall ist), dann wäre das ein weiterer Grund, sich vielleicht die DVD auszuleihen. Walk Hard bringt einem wenigstens zum Lachen, besonders wenn man Walk the Line und The Doors gesehen hat. Da wird ganz amüsant aber wenig subtil mit Anspielungen um sich geworfen. Ein kleiner Tabubruch war auch dabei: ohne weitere Funktion kommt einige Male ein beschnittener Penis ins Bild. Skurril sind auch Jack White als verpeilter Elvis und Jack Black als Paul McCartney. Wie die Beatles beim Meditieren in einem buddhistischen Tempel plötzlich übereinander herfallen, das war wirklich gut.
Dienstag, Januar 15, 2008
No Country for old Men
(Ethan Coen und Joel Coen, Tommy Lee Jones, Javier Bardem, Josh Brolin, Woody Harrelson)

Die Blutspur - das ist, worum es geht. Jäger und Gejagte. Am Samstag sahen wir zusammen mit Daniela und Antoine die Preview des neuen Coen-Brother-Films No Country for old Men. Der Film ist eine einzige Blutspur mit bösem untergründigen, beinahe unmenschlichem Humor. Selbst der Serienkiller wird angeschossen, solange sie jedoch nicht tot sind, jagen sie weiter. Javir Bardem spielt den supergruseligen Killer, den kalten Soziopathen, der nur seinen eigenen Regeln gehorcht und dem Trieb, das Opfer bis in den Tod zu jagen. Nicht nur sein Vorgehen beim Töten ist kalt und grausam, auch seine verstörende Art zu kommunizieren, indem er seinen Opfern (fast jeder, dem er begegnet wird sein Opfer) Fragen stellt, die ihnen die Nerven blank legen. Ich hätte einen kompletten Film sehen können, der nur aus diesen kalten und bösen Monologen besteht. Es ist, als reißer er mit einem Satz die Psyche seines Gegenübers auf und sie fängt an zu bluten und er lässt nicht nach, diesem Blut nachzuspüren, bis der andere zu Tode gehetzt ist. Das Motiv der Blutspur zieht sich von Beginn an bis zum Ende durch den Film. Immer wird jemand angeschossen, ein Tier, ein Mensch, und verliert sein Blut. Diese Spur wiederum führt zur nächsten Bluttat. "You can’t stop what’s coming. It ain’t all waiting on you. That’s vanity." Diese drei Sätze beenden ziemlich mysteriös den Film. Es gibt eine Menge Fragen, Andeutungen und Unklarheiten. Diese wirken zum Teil einfach wie gewollte Lücken, die z.B. durch eine Lektüre des Buches von Cormack McCarty geklärt würden. Das Ende jedenfalls ist im Buch ein anderes. Dort überbringt der Killer am zum Schluss das Geld an seinen Auftraggeber, wiederum ein Fremder, der in der Handlung zuvor nicht auftauchte. Die Coens haben keinerlei Scheu, das Publikum zu enttäuschen und in die Irre zu führen und das muss man ihnen hoch anrechnen. Sie sind keine Hollywood-Nutten. Nur beim Ort des Geschehens sind sie kein Risiko eingegangen: Texas ist für diese Art Film natürlich die beste Wahl, fast etwas zu einfach, aber andererseits eben das perfekte Setting. Es ist erst Januar, aber ich wage zu bezweifeln, dass es in diesem Jahr noch einen Film geben wird, der mich so fesselt, so gruselt, so fasziniert in fast allen seinen Aspekten. Am Sonntag Abend dann haben wir uns noch einmal Fargo auf DVD angesehen. In einiger Hinsicht sind sich diese beiden Filme ähnlich. Nur: No Country for old Men ist ein Meisterwerk.

Die Blutspur - das ist, worum es geht. Jäger und Gejagte. Am Samstag sahen wir zusammen mit Daniela und Antoine die Preview des neuen Coen-Brother-Films No Country for old Men. Der Film ist eine einzige Blutspur mit bösem untergründigen, beinahe unmenschlichem Humor. Selbst der Serienkiller wird angeschossen, solange sie jedoch nicht tot sind, jagen sie weiter. Javir Bardem spielt den supergruseligen Killer, den kalten Soziopathen, der nur seinen eigenen Regeln gehorcht und dem Trieb, das Opfer bis in den Tod zu jagen. Nicht nur sein Vorgehen beim Töten ist kalt und grausam, auch seine verstörende Art zu kommunizieren, indem er seinen Opfern (fast jeder, dem er begegnet wird sein Opfer) Fragen stellt, die ihnen die Nerven blank legen. Ich hätte einen kompletten Film sehen können, der nur aus diesen kalten und bösen Monologen besteht. Es ist, als reißer er mit einem Satz die Psyche seines Gegenübers auf und sie fängt an zu bluten und er lässt nicht nach, diesem Blut nachzuspüren, bis der andere zu Tode gehetzt ist. Das Motiv der Blutspur zieht sich von Beginn an bis zum Ende durch den Film. Immer wird jemand angeschossen, ein Tier, ein Mensch, und verliert sein Blut. Diese Spur wiederum führt zur nächsten Bluttat. "You can’t stop what’s coming. It ain’t all waiting on you. That’s vanity." Diese drei Sätze beenden ziemlich mysteriös den Film. Es gibt eine Menge Fragen, Andeutungen und Unklarheiten. Diese wirken zum Teil einfach wie gewollte Lücken, die z.B. durch eine Lektüre des Buches von Cormack McCarty geklärt würden. Das Ende jedenfalls ist im Buch ein anderes. Dort überbringt der Killer am zum Schluss das Geld an seinen Auftraggeber, wiederum ein Fremder, der in der Handlung zuvor nicht auftauchte. Die Coens haben keinerlei Scheu, das Publikum zu enttäuschen und in die Irre zu führen und das muss man ihnen hoch anrechnen. Sie sind keine Hollywood-Nutten. Nur beim Ort des Geschehens sind sie kein Risiko eingegangen: Texas ist für diese Art Film natürlich die beste Wahl, fast etwas zu einfach, aber andererseits eben das perfekte Setting. Es ist erst Januar, aber ich wage zu bezweifeln, dass es in diesem Jahr noch einen Film geben wird, der mich so fesselt, so gruselt, so fasziniert in fast allen seinen Aspekten. Am Sonntag Abend dann haben wir uns noch einmal Fargo auf DVD angesehen. In einiger Hinsicht sind sich diese beiden Filme ähnlich. Nur: No Country for old Men ist ein Meisterwerk.
Sonntag, Januar 06, 2008
We Own the Night von James Gray mit Joaquin Phoenix, Eva Mendes, Mark Wahlberg und Robert Duvall

Eigentlich wollten wir "I'm not there" sehen - ein Bob Dylan Biopic von Todd Haynes. Aber nach unserem Käse-Shopping im Cheese Monger waren die IFI-Tickets ausverkauft. Wir beschlossen einmal quer durch die Stadt zum anderen Kino zu laufen und zu schauen, was es sonst noch so gab. Schließlich haben wir We Own the Night von James Gray gesehen. Ich muss sagen, dass in Dublins Kino verglichen mit Berlin richtig was los ist. Es gibt einige interessante Filme zur Zeit. In Berlin lief im Dezember nur Schrott. We Own the Night mit Joaquin Phoenix, Eva Mendes, Mark Wahlberg und Robert Duvall ist wirklich sehenswert. Joaquin Phoenix spielt Mark Wahlberg natürlich voll an die Wand, aber Eva Mendes ist ein Augenschmaus und Duvall ist als so eine Art Rudy Gulliani einfach perfekt. Bobby Green (Phoenix) ist Manager des El Caribe im New York der frühen 80er Jahre. Der Club wird von der russischen Mafia betrieben und als Drogenumschlagplatz genutzt. Bobbys Bruder und Vater (Wahlberg und Duvall) sind Bullen und versuchen, das Nest auszuheben. Der Konflikt ist klar und man sitzt im Kino und hofft, dass Bobby nicht zu den Bullen rüberrennt. Die Russen töten dann aber seinen Vater und irgendwie (nach amerikanischer Logik) hat er dann keine Wahl mehr und er jagt die Russen, bis sie fallen. Das klingt alles andere als originell, ist aber gut gemacht. Einige Figuren sind komplex und verfallen nicht den erwarteten Stereotypen. Gut ist der Soundtrack, selbst wenn man keine 80er Jahre Musik mag (es wurden nur die besten Songs ausgesucht). Das Setting ist authentisch und eine grausam gut gemachte Auto-Verfolgungsjagd und der Showdown sind durch ihre überzeugende Art nahegehend. Wie in allen Mafia-Filmen geht es vor allem um Moral und um Familie. Es ist nicht das erste mal, dass ich in einem Film sitze und eine Geschwisterbeziehung nicht nachvollziehen kann. Sind Brüder so? Offenbar hassen sich die beiden, als jedoch der Cop-Bro durch einen Schuss ins Gesicht fast stirbt, entdeckt Bobby seine Liebe zum ihm. Diese Familien-Spannung hat Gray gut im Film durchgesetzt, alles ist gezeichnet von dieser Gegensätzlichkeit von Liebe und Hass. Ich hätte mir mehr von den Nigh-Club-Szenen gewünscht, da wäre in musikalischer und stilistischer Hinsicht eine Menge Potenzial. Das war gut am besten Film-Opening seit langem zu sehen: Phoenix fummelt Mendez in einem Hinterzimmer des El Caribe zwischen den Beinen rum. So beginnen gute Filme.
Sonntag, Dezember 09, 2007
The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford von Andrew Dominik mit Brad Pitt und Casey Affleck)

Ein - wie der 10-Wort-Titel schon andeutet - altmodischer und ausführlicher Film, der großzügig geschnitten ist und viel Zeit auf die Untersuchung der Psychen von Jesse James und Robert Ford verwendet. Zahlreiche Leute haben das Kino vor Filmende verlassen und zwei meiner vier Begleiter haben sich prächtig gelangweilt. Aber was sagt das schon? Das der Film nicht gut ist, oder die Zuschauer oder die Erwartungen nicht eingelöst wurden (schließlich spielt Brad Pitt den Räuber)? Ich habe mich gut in die Landschaften (in Alberta and Manitoba gedreht, in Missouri und Kentucky spielend) hineingesehen, habe mich in die Charaktere Jesse und Robert gut hineinversetzen können. Sehr gefallen hat mir die Komplexität der Figuren, Handlungen waren nicht vorhersehbar und das hielt den Film trotz der Langsamkeit interessant. Ein für einen Western ungewöhnliches Thema war die Medialität, das Überliefern von Geschichte durch Gesang, Fotografie und Theater. Auch die Filmmusik von Nick Cave - der dann auch noch als Salon-Barde mit Gitarre auftrat - hat mir sehr gefallen.
Into the Wild von Sean Penn

Vor etlichen Jahren hatte ich das Buch von Jon Krakauer über den jungen Aussteiger Christopher McCandless gelesen, der kurz nach dem College seine Eltern verlässt und durch die USA nach Alaska zieht. Zu Fuß und per Kajak schlägt er sich durch und findet in der Wildnis einen alten verlassenen Bus. Dort überwintert er, ernährt sich von kleinen Tieren, die er schießt und von Beeren und Pflanzen, die er sammelt. Er hat ein Arten-Bestimmungs-Buch dabei und trotzdem macht er einen Fehler, isst giftige Beeren und wird krank, ohne sich je wieder richtig zu erholen. Er nimmt dramatisch ab und stirbt schließlich. Zwei Wochen später wurde er von Jägern im Bus liegend gefunden. Als den tragischten Moment begreift er selbst den Abschuss eines Elches, dessen Fleisch er dann vollständig an die Fliegen und die Wölfe verliert. Mich hatte dieses Buch natürlich unendlich fasziniert (wie auch Krakauers Into Thin Air, dass noch viel kraftvoller ist). Ich war als Jugendlicher immer der Aussteigertyp und hatte von einem Leben in den Kanadischen Wäldern geträumt. Letztlich ist es dann nicht viel mehr geworden, als ein paar Trips zu Fuß durch den Böhmer Wald und die Pyrenäen, mit dem Fahrrad durch Dänemark und dem Kanu durch die Mecklenburger Seenplatte. Zuletzt dann eben mit dem Auto durch Kanada und die USA, da sieht mann dann schon die Tendenz vom Aussteiger zum Touristen. Trotzdem las ich alle Rüdiger Nehberg Bücher, alles von Rheinhold Messner und selbst die Beschreibungen der historischen Touren durchs Eis (John Franklin, Owen Beattie - siehe Bild - und Sten Nadolny) und natürlich Jack London's The Road und Kerouacs On The Road. Sean Penns Film war natürlich sehr romantisch, etwas idealisierend sicher auch, aber vor allem war er so ein Film, der einen mal wieder die Wahrheit sehen lässt, die man als 20-Jähriger noch täglich fühlen kann. Ich saß jedenfalls im Kino und habe mich wieder erkannt. Der Junge, völlig losgelöst von menschlicher Gesellschaft, zufrieden mit sich alleine, lesend, vor sich hin redend, in Frieden mit seiner Umwelt. Ich denke gerade, dass ich das eigentlich mal wieder machen müsste, wenn auch nur für ein paar Tage.
Sonntag, November 11, 2007
Robert Rodriguez: Planet Terror

Montag, Oktober 01, 2007
Death Proof, Quentin Tarantino

Am Samstag Abend im Savoy: Der neue Tarantino-Film ist vor einer Woche angelaufen und hier sitzen wir in Dublins Innenstadt-Kino mit weiteren acht Kinogästen. Neuer Tarantino-Film, Samstag Abend in der Stadt und nur 10 Leute in der Kino-Vorstellung? Was ist schiefgelaufen? Der Film, ursprünglich in einem Double-Feature im Grindhouse-Style zusammen mit Rodruigez' Planet Terror herausgekommen, ist in den USA gefloppt. Von da an scheint das ganze ein Marketing- und Promotion-Desaster gewesen zu sein. Das Double-Feature wurde auseinandergerissen, die beiden Filme für Europa einzeln promotet (Planet Terror ist noch nicht angelaufen), von ursprünglich 80 Minuten auf ganze Spielfilmlänge geschnitten (Deathproof: 114 Minuten) und in den europäischen Kinos vermarktet. Die meisten Kritiken sind lauwarm bis schlecht und auch in Cannes, wo Tarantino seit Pulp Fiction verehrt wird, wurde Deathproof zwar gezeigt und gemocht, aber nicht sonderlich gewürdigt...
Das Licht geht aus, der Film fängt sofort an, ohne Werbung, dafür mit einem Fake-Trailer für einen Trickfilm. Altes Filmmaterial mit Rissen und Kratzern, schlecht zusammengeschnitten, mit Tonsprüngen und Wiederholungen und Schwarz-Weiß-Sequenzen - eine Material-Hommage an das B-Movie Kino der 60er Jahre. Das kann man schmunzelnd genießen und sogar zum Gegenstand von wahrnehmungstheoretischen Überlegungen machen, wenn der Film plötzlich von schwarz-weiß in krasses gloss-bunt umschlägt und man erst mit diesem ästhetischen Schock erkennt, was unterschiedliches Film-Material ausmacht, wie plötzlich das Gehirn von Reizen überströmt wird und man die Augen gar nicht abwenden, den Mund gar nicht mehr schließen kann. Auch von diesen Spielereien abgesehen ist der Film ein purer Genuss. Unterhaltsam, spannend, Zucker für die Augen, Salz für die Nerven. Die ersten 40 Minuten wird eigentlich nur gequatscht, getrunken und geraucht. Ein ganz klein wenig auch an der Spannungsschraube gedreht. Klingt unaufregend, ist es auch, aber trotzdem gut gemacht, sehr unterhaltend. Und dann geht es los: Autos, Gewalt, Action, Geschwindigkeit bis zum Höhepunkt. Die ganzen Anleihen, Zitate und Referenzen aufzuzählen, spare ich mir mal. Der ganze Film unterhält einfach mit Witz und atemberaubenden Action- und Stunt-Szenen. 2 x (Colt Sievers + Sex + Zitat + Spaß).
Montag, September 24, 2007
2 Days in Paris von Julie Delpy

Der Film knüpft ein ganz klein wenig an Richard Linklaters »Before Sunrise« und »Before Sunset« mit Julie Delpy und Ethan Hawk an. Wieder ist sie in Paris, nun aber älter, eigentlich in New York lebend und ihren amerikanischen Freund Jack (Adam Goldberg) den Eltern vorstellend. Er spricht kein Französisch und bewegt sich relativ unbeholfen zwischen den Familienmitgliedern und ihren Freundin. Das amüsierte und erinnerte mich natürlich deutlich an meine Begegnungen mit Céciles Eltern, mit denen ich mich auch nur sehr begrenzt unterhalten kann. Auch die Szenen am Tisch, wenn alle essen und Diskussionen entstehen, die Stimmen immer lauter und verärgerter werden und die Situation aus der Pesrpektive des kaum verstehnden, bedrohlich in einen Streit zu münden droht. Ab und zu zwischen dem Rumgeschreie wendet sich dann die Geliebte an einen und sagt: "C'est bon, c'est rien." Und tatsächlich scheint alles in Ordnung zu sein. Kein großes Ding, Differenzen werden eben ausgetragen und zwar lautstark. Der Film hat eine Menge Humor und spart nicht an gut platzierten Stereotypen und Slapstick, trotzdem gibt es auch einen tiefen und problematischen Kern, der uns alle betrifft, der aus dem Zusammenleben in Familien, zwischen unterschiedlichen Kulturen, weiten Entfernungen und bedrohlicher Näche (in der Partnerschaft) resultiert. Dieser ernste und fern von jeder Naivität reflektierte Kern des Films hat mir sehr gefallen. Diese Deklination des Lebens durch Humor und Tragik hat mich etwas an Woody Allen erinnert (nicht zuletzt auch Jacks Neurosen), wenn sie nicht sogar etwas frischer im Humor und tragischer, intimer im Problem war. Auch an einigen sehr originellen Filmtechniken (z.B. die perfekt in die Bilder geschnitte Off-Stimme während die beiden sich am Ende des Films zu trennen anschicken oder die aus Foto-Stills zusammengeschnittenen Serien) hatte ich viel Freude im Kino.
Knocked Up von Judd Apatow
Klingt erst mal doof und nach Komödie und ist es auch, beweist sich dann aber als ziemlich hellsichtige Analyse verschiedenster Lebensphasen. Zum einen ist da Ben, der seine Zeit mit Filme sehen und Bong rauchen rumbringt und durch einen für ihn und seine Freunde unglaublichen Glücksfall die schöne blonde TV-Moderatorin Alison schwängert. Das könnte jetzt schon die Story sein: wie er sich in aller Komik vom Kiffer zum Vater wandelt. Die wirklich interessante Geschichte spielt sich aber zwischen Alisons Schwester Debbie und deren Mann Pete ab. Er fühlt sich offenbar erstickt im Familienleben (die Zwanghaftigkeit seiner Frau spielt dabei auch eine Rolle) und gönnt sich seine kleinen Fluchten, bis es zum Zerwürfnis kommt. Ben und Pete fahren daraufhin nach Las Vegas und exorzieren unter Einfluss von Haluzinogenen ihre Ängste. Der Film ist randvoll mit guten Dialogen, Situationskomik und macht einfach richtig Spaß. Am Ende wird alles gut. Auf eine bürgerliche Art jedenfalls. Am Ende passt alles ins gesellschaftliche Raster: Ben arbeitet als Web-Desginer und wird verantwortungsvoller Vater und Pete kümmert sich liebevoll um seine Familie. Das ist natürlich auch alles ganz schön spooky - gibt es denn wirklich gar kein Entrinnen? Ist die Familie der letzte Ort, wo man sich als Mann zu beweisen oder wenigstens ein halbwegs erfülltes Leben führen kann? Natürlich nicht, aber im Mainstream - aus dem dieser Film ja kommt - stellt man es gerne so dar. Die Familie bedarf keiner funktionellen Rechtfertigung mehr, sie ist zum Lebenszweck aufgestiegen. Wer von uns könnte das nicht nachvollziehen? Und trotzdem: ich finde es beängstigend, beengend.
Sonntag, Juni 03, 2007
Black Snake Moan (von Craig Brewer mit Samuel L. Jackson, Christina Ricci und Justin Timberlake)

Labels: Black Snake Moan, Blues, Christina Ricci, Craig Brewer, Justin Timberlake, Samuel L. Jackson
Samstag, Mai 12, 2007
Spider-Man 3 (von Sam Raimi, mit Tobey Maguire, Kirsten Dunst und J.K. Simmons)

Labels: J.K. Simmons, Kirsten Dunst, Sam Raimi, Spider-Man, Tobey Maguire
Montag, April 16, 2007
The Good German (Soderbergh, Blanchett, Maguire, Clooney)
Der Film hatte den Touch der 40er Jahre, nicht nur, weil er in dieser Zeit spielte, sondern, weil Soderberghs Filmmaterial genauso alt aussah: Schwarzweiß mit ganz harten Kontrasten. Die Filmmusik ist auch aus den 40ern und der Film endete in einer Casablanca-Szene im Regen auf dem Flughafen Tempelhof. Viele der Aufnahmen waren aus dem Archiv und zeigten das zerstörte Berlin und die Besatzer, sogar Stalin und Churchill waren auf Aufnahmen zu sehen. Der Fil erinnerte mich sehr stark an »A German Requiem« - eine Kriminalgeschichte von Philip Kerr. Wie dort ging es um Mord und Flucht und den Schwarzmarkt, die Prostitution (Chocoladies) und die Deals zwischen den Besatzern. Es ist ein sehr interessanter Film, gerade wegen seiner Neo-Realistik. Die Geschichte jedoch schleift in der Mitte ein wenig und man verliert etwas das Interesse an dem Warum des Geschehens. Am Ende zieht die narrative Dynamik wieder etwas an. Mich als Deutschen haben die verkrampften Dialoge die Blanchett oder Clooney in Deutsch mit Deutschen führen mussten etwas gestört. Es klang alles abgelesen und ohne Leben in der Sprache. Diese Art Realismus hätte man sich schenken können, ich hätte auch alles in Englisch hingenommen. Aber zusammengenommen war es ein schöner Sonnatag-Abend-Kinofilm.
Dienstag, Februar 20, 2007
Das Leben der Anderen und Lights of the Dusk (Laitakaupungin Valot)

Am Sonntag mussten wir ziemlich früh aufstehen, weil der nächste Film schon um 14 Uhr anfing: »Lights of the Dusk« (deutsch: Lichter der Vorstadt, Finisch: Laitakaupungin Valot). Ein typischer Karusmaki-Film, sehr melancholisch und pessimistisch, sehr verschwiegen. Durchs Weglassen etwas vor Augen führen, das ist Karusmakis Methode. Ein sehr künstlerischer Fim, weit weg von dem, was man vielleicht Realismus nennen könnte und deshalb wirklich Filmkunst. »Das Leben der Anderen« war natürlich auf eine Art Realismus angewiesen, um überzeugend sein zu können. Beide Filme haben mich bereichert.
Montag, Januar 22, 2007
Casino Royale (Martin Campbell)

Ein netter Action Film, aber leider fehlt die Coolness total. Das fängst schon mit dem shitty Rock-Pop-Song an, der das leider auch nicht sehr gelungene James-Bond-Intro begleitet. An diesen Standards (coole Musik und artsi Intro) darf man nicht nachlassen, auch wenn man sonst alles andere am Film ändert. Ein paar kleine Leckerbissen (die Beziehung zwischen Bond und M beispielsweise) waren schon dabei, aber ansonsten hat es überall gefehlt: die Bond-Girls waren genauso wenig aufregend, wie der Aston Martin, dem leider nur eine kurze Fahrt vergönnt war, bevor er verschrottet wurde. Ich wollte mich gerade wohlig zurücklehnen und die Verfolgungsjagd genießen, als plötzlich dieses Mädel auf der Straße liegt und Bond in geistiger Umnachtung (ok, er hatte sich in sie verliebt, aber am Ende hieß es dann doch: "The Job is done, the bitch is dead") das Lenkrad verreißt und die gute Karre in den Dreck fährt. Daniel Craig ist als neuer Bond sehr gut und ich habe mich auch gut unterhalten gefühlt, meistens jedenfalls. Aber doll war das alles zusammengenommen nicht.
Dienstag, Januar 09, 2007
Babel von Alejandro González Iñárritu (Guillermo Arriaga)
Die Zeit fasst zusammen: »Der Film spielt in der marokkanischen Wüste ebenso wie in der mexikanischen, und die Hütte in einem Berberdorf, wo die tödlich verletzte amerikanische Touristin (Cate Blanchett) eine Bleibe findet, ist nur auf andere Weise elend als das luxuriöse Hochhausappartement in Tokio, wo eine schwer pubertierende Halbwaise (Rinko Kikuchi) sich dem Kommissar an die Brust wirft, der nach der Herkunft jener Winchester fahndet, mit der ein ebenfalls pubertärer Hirtenjunge in Marokko auf einen Reisebus geschossen hat, sozusagen versehentlich, und dabei die Touristin getroffen hat, eine schöne Blonde, die nun in ihrem Blut liegt, während ihr Ehemann (Brad Pitt) verzweifelt zu Hause in San Diego, Kalifornien, anruft, damit die mexikanische Kinderfrau die beiden Sprösslinge länger versorge, aber ihr Sohn feiert Hochzeit, und so nimmt sie denn die Kinder mit nach Mexiko, was nicht gut enden wird.«
Donnerstag, Dezember 07, 2006
Pan's Labyrinth (Guillermo Del Toro), The Host (Bong Joon-Ho), Sommer vorm Balkon (Dresen)

Noch absurder - weniger in bildungsbürgerlicher Tradition - war der koreanische Film The Host (Trailer), ein manchmal alberner Monsterfilm mit einer Menge archetypischen Ballasts. Der Kampf gut gegen böse, Mensch gegen Biest. Das Biest verbreitet auch noch eine schleimige Krankheit und natürlich ist Amerika an dem ganzen Desaster schuld. (Das Biest als Analogie zum Krieg?) Der Film war jedenfalls keine Sekunde langweilig. Einige Special Effects (z.B. als das Biest am Ende verbrennt) waren so schlecht, dass ich mich gefragt habe, ob das als Hommage an alte B-Movies zu verstehen wäre. Denn selbst wenn man kein Geld hat, kann man das mit dem Computer zu Hause besser machen. Andere Effects hingegen waren sehr gut, was den Verdacht erhärtet.
Außerdem haben wir Sommer vorm Balkon (Summer in Berlin) im Rahmen des Deutschen Film Festivals angesehen. Der Film war sehr interessant, amüant, oberflächlich und heimatlich. Ich bekam wieder richtig Lust auf den Prenzlauerberg. Gerade die Oberflächlichkeit hat ihren Reiz, lässt Raum für eigene Geschichten. Es drängt die Geschichte nicht so auf, sondern gibt einem das Gefühl, dass es sich um eine von tausenden Möglichkeiten handelt. Hervorragend war der Berliner Akzent einiger Darsteller, besonders Ronald aus Eberswalde war eine Wucht.
Sonntag, November 05, 2006
Red Road (Andrea Arnold, Anders Thomas Jensen)

Montag, Oktober 23, 2006
Little Miss Sunshine (Jonathan Dayton, Valerie Faris, Michael Arndt)

Sonntag, Oktober 08, 2006
Volver (Pedro Almodóvar) und The Departed (Martin Scorsese, William Monahan u.a.)

Die Antithese mit deren Hilfe es dann zur oben schon vorweggenommenen Synthese kommt, ist Scorseses The Departed. Die Schauspielerliste: Leonardo DiCaprio, Matt Damon, Jack Nicholson, Mark Wahlberg, Anthony Anderson, Alec Baldwin - um nur die bekanntesten zu nennen. Zwei Frauen spielen im Film mit: die Geliebte des Mafiabosses - ein bloßes Ornament mit Öffnungen - und eine hilflose Polizei-Psychologin, die gewissermaßen als Verkehrsmasse und Erpressungspotential herhält, weil sie gleichzeitig mit dem Bösen (Matt Damon) und dem Guten (Leonardo DiCaprio)schläft und nicht durchsieht. Wenn Volver uns eine Utopie zeigt, dann ist The Departed eine zugespitzte Abbildung der Wirklichkeit. Männer töten reihenweise, schlagen sich, ficken, fressen und reden ausschließlich in Fäkalsprache. Eine gewalttätige Welt, die durch Betrug, Unwissenheit und Machtspiele vor die Hunde geht. Ein komischer Film: faszinierend gewalttätig, ohne Scham oder Gnade, ganz geradeaus und ohne versteckte Bedeutungen. Am Ende sind sie alle tot und nur um den Guten und seinen Verbündeten ist es schade. Einen Rächer gibt es dann auch noch, der überlebt. DiCaprio spielt super, hat es mit dem Character des Guten aber auch leichter als Damon. Was denkt sich dieser Scorsese? Zu Recht, könnte man sagen, ist das amerikanische Kino auf Waffen und Totschießen fixiert. Das Problem dabei dürfte sein, dass es schon lange nicht mehr schockiert, vielleicht sogar cool ist, wie bei Tarantino. Die Moral ist verduftet und das ist einem aufgeklärten Publikum ja auch zuzumuten. Einem aufgeklärten Publikum.
Dienstag, August 01, 2006
ANGEL-A (Luc Besson)

Der Himmel über Paris. Also entweder es ist eine Hommage an Wim Wenders oder Besson hat einfach nur geklaut. Es ist im Grunde das gleiche Thema: ein Engel rettet den verzweifelten Menschen. Die gute Idee daran: der Engel ist eine super sexy Blondine in einem engen Minikleid. Sex setzt sie nur ein, um zu helfen. Leider verliert die gute Idee das Gute, wenn der Flm sich daran macht, alles durchzubuchstabieren, was man sich ohnehin schon dachte. Er nimmt leider auch die Illusion vom Sex-Engel, der seinen Körper verkauft, um Gutes zu tun, wenn man erfährt, was statt des Sex' wirklich passiert ist. Warum? Der Spiegel ist die wichtigste Metapher: die große, weiße, blonde sexy Frau repräsentiert das Innere des kleinen, ungewaschenen dunkelhäutigen Marrokaners. Wenn man jetzt irgendwelchen Quatsch in der Uni studiert hätte, könnte man auf allerlei Ideen kommen: rassistisch, sexistisch usw. Aber das lassen wir mal lieber. Der Film erklärt schon alleine genug, ist sozusagen sein eigener Spiegel, was manchmal etwas aufdringlich ist und den Zuschauer unterfordern kann. Trotzdem hat ANGEL-A (schon der Titel ist in seiner Eindeuigkeit misslungen, Angela wäre wirklich deutlich genug gewesen) zauberhafte Momente, wunderschöne Aufnahmen. Schwarz/weiß, Frnzösisch mit Untertitel. Der Engel fällt zum Schluss, wird zum Menschen, zum Eigentlichen was auch ein gutes Ende ist und mir den Film gerettet hat.
Montag, Juli 31, 2006
Pirates of the Caribbean (Gore Verbinski)

Sonntag, Mai 07, 2006
Everything Is Illuminated (Alles ist erleuchtet)

Samstag, April 29, 2006
Inside Man (Spike Lee)

Dienstag, April 25, 2006
Tristan und Isolde (Kevin Reynolds)
Viel Gewicht wurde auf Kampf- und Liebeshandlungen gelegt. Der Liebestrank kommt gar nicht mehr vor, die beiden verlieben sich statt dessen ganz "natürlich", modern und romantisch in einer Abhängigen-Situation (Krankenpflege). Sie sind dann auch nicht verhext und gebärden sich wie toll, sondern tragen ihr Los durchaus couragiert und rücksichtsvoll, so weit das eben geht. Natürlich gewinnt das Herz gegen den Kopf, wie es unser postromantisches Selbstverständnis von uns verlangt.
Auch das Moment der Treue gegenüber dem Freund, wie man es bei Wagner findet, das am Ende zum Ehrentod führt, wurde abgeschwächt. Tristan stirbt nun ganz heldisch im Kampf gegen die Iren und Verräter. Von Isolde heißt es, sie sei nach Tristans Tod nicht mehr gesehen worden, während sie in den älteren Versionen mit oder kurz nach Tristan starb. Wenn man historische Filme mag, soll man sich Tristan und Isolde ruhig ansehen. Der Film ist lange nicht so bombastisch und beeindruckend wie Troja. Aber er hat seine Nischen, von wo aus man ihn genießen kann. Natürlich weiß man auch die ganze Zeit, wenn man da drinnen sitzt, dass es wenigstens kein Happy End geben wird. Das hilft dann schon eine Menge.
Dienstag, April 04, 2006
Romance & Cigarettes (John Turturro)

The Proposition (Regie: John Hillcoat)

Breakfast on Pluto (Neil Jordan)

Dienstag, März 07, 2006
Syriana (Stephen Gaghan)

Good Night, and Good Luck (George Clooney)
