Montag, Januar 19, 2009

Willkommen bei den Ch'tis von Dany Boon mit Kad Merad

Wenn ihr diesen Film noch nicht gesehen haben solltet, dann rein ins Kino. Sofort! Am besten in Französisch mit deutschen Untertiteln. Flasche Bier, was zum Knabbern und dann weggehauen vor Lachen! Es war mit Sicherheit das lustigste Kinoerlebnis der letzten zwei Jahre. Wer die Franzosen etwas kennt, kann sicher noch mehr lachen. In so vielen kleinen Dingen habe ich meine Freundin und ihre Familie wiedererkannt. Aber auch ohne das, macht er unendlich Spaß. Schon durch seine Situationskomik und die Kombination aus passgenauem Erzählen und identifizierbaren Figuren. Dieser Film ist eine ganz große Lehrstunde für das deutsche Möchtegern-Kino, dass ja angeblich dauernd zurückkommt und dann doch nur langweilt.

Burn After Reading von den Coen Brüdern mit George Clooney, Frances McDormand, John Malkovich, Brad Pitt

Ich bin ein Fan der Coen Brothers und habe die meisten ihrer DVDs. No Country for Old Men ist eine Art Altar des Films für mich. O Brother where art thou ist große Gesamtkunst und The Man who wasn't there ist unglaublich faszinierend. All das kann ich von Burn After Reading nicht sagen. Vielleicht muss ich es auch erst noch einmal sehen. Ich fand's etwas flach und albern. Trotzdem habe ich natürlich meinen Spaß gehabt. Und das ist vielleicht schon alles, was man manchmal erwarten kann.

The Wrestler von Darren Aronofsky mit Mickey Rourke

Dieser Film war es Wert, ins Kino zu gehen. Rourke ist Spitze und stellt den abgehalfterten Wrestler in all seinen Facetten dar. Es ist ein trauriges Leben, das einen befallen kann, wenn man seine Jugend konsequent im Hier und Jetzt verbringt und dabei das unweigerlich kommende Alter und seine Bedürftikeiten aus den Augen verliert. Clint Eastwood hat solche Themen auch angefasst, aber da ging es eher um die Schwäche, die sich über einen stülpt und ihren Ausgleich in einer Art Weisheit findet. Bei de Niro und Nicholson ist es nur noch albern. Bei dem Wrestler ist es existentiell. Hier geht es um Leben und Tod. Viel hat er nicht in seinem Leben, keine Familie, kein Zuhause, nichts materielles. Eigentlich hat er nur die Show, ohne die ist er tot. Für sie tut er alles, er kann nichts anderes als Kämpfen. Es ist ein trauriger Film, der die Unabänderlichkeiten nicht verherrlicht, sondern sie knallhart zeigt. Es geht uns allen am Ende so. Wir gehen wie wir kommen: strampelnd und schreiend. Irgendwie hat auch der Wrestler seine Würde wieder, weil er weiß, was er tut. Er weiß, dass er geht und dass es nicht gut aussieht. Persönlich würde ich es lieber machen, wie Clint Eastwood, ehrlicher und weniger geschönt ist sicher, was uns Mickey Rourke zeigt.

Medienwandel

Lange ist's her, dass ich hier etwas geschrieben habe und das liegt an mehreren Dingen, zusammengefasst: Ich bin nicht mehr so oft ins Kino gegangen. Daran ist das schlechte Wetter Schuld, der lange Weg in die Stadt und das verdammte Internet. Ich gebe es zu, ich sehe immer mehr Filme zu Hause, einfach, weil sie so hereinflattern. Natürlich gibt es immer noch Filme, die man nur im Kino wirklich genießen kann. Aber beispielsweise die neuen Woody Allan Filme (und ich bin ein Fan) kann man auch zu Hause sehen. Und genau das habe ich nun viel zu oft getan.

Die letzten Kino-Filme, an die ich mich noch erinnern kann, waren Burn after Reading (Oktober), Wilkommen bei den Sti (Dezember) und The Wrestler (Januar).